Typisch Aesch
Euser Dorf
Wyt umme chasch doch luege
und säge was de wit,
es git nit gschwind e Dorf
wo so im Ufschwung lyt.
In dene siebehundertfufzäh Johr
wo euser Dorf do stoht,
hets gar vill verlore
und s neui Läbe witers goht.
Wie heimelig tönt Bättzytglogge
wenns Tagwärch umme isch,
s'bringt Rueh übers Dorf
z'nacht hesch e deggte Tisch.
Hejoo si früeher bösi Zyte
in euser Dorf inecho,
die schwedische Husare
hei vill verwüeschtet z'rugggloh.
Dr Herzog Bernhard vo Weimar
e wilde ruuche Gsell,
hets Veeh grad vo de Halftere glööst
und abgfüert uf df dr Stell.
Bös glitte het doch s Blarerschloss
gstohle hei si neui Dachspaare,
mit handghauene Eicheflegglig
drmit sächsspännig s Dorf usgfahre
Drumm wenn Zoobe spoht
Sunne gluetrot hinterem Blaue abezieht,
dängg im Stille bhüet-gott
euser lieb Dorf, im hintere Baselbiet.
Alice Meyer, 1960
Eine Broschüre mit Gedichten von Alice Meyer, herausgegeben von der Zunft zu Wein- und Herbergsleugten, ist im Heimatmuseum erhältlich.