Frohberg / Tschäpperli – das Bollwerk der Schaler
Die Burgruine Frohberg, im Volksmund auch als Tschäpperli oder Tschöpperli bekannt, erhebt sich auf einem felsigen Höhenrücken am oberen Ende des Klustälchens in der Gemeinde Aesch, Kanton Basel-Landschaft. Die Überreste zeugen von einer einst strategisch wichtigen Anlage, die Teil eines Netzwerks mittelalterlicher Burgen war.
Erbaut durch die Schaler von Benken
Die Errichtung der Burg Frohberg datiert in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sie wurde von den Schalern von Benken, einem bedeutenden Zweig des Basler Adelsgeschlechts, auf Eigengut erbaut. Die Schaler waren eng mit der politischen Führung in Basel und dem Bischof verbunden. Die urkundliche Erwähnung von Frohberg erfolgte 1292, als Ritter Konrad I. Schaler „de Vroberg“ namentlich genannt wurde.
Strategische Lage und Architektur
Frohberg war ideal gelegen, um die umliegenden Täler und Verkehrswege zu überwachen. Die Burg befand sich in der Nähe des Blattenpasses, eines bedeutenden Handelswegs. Als Bollwerk der Schaler war sie auf Verteidigung ausgelegt: Eine weitläufige Ringmauer umschloss die Hauptburg auf dem langgestreckten Felsen. Die West- und Nordseiten sicherte ein tiefer Graben. Zu den baulichen Besonderheiten gehörten ein zweigeteilter Wohntrakt und ein Torbau. Die Ringmauer folgte der unregelmässigen Felskante und nutzte die natürliche Topografie. Der Zugang zur Burg lag auf der Nordwestseite. Hier sind heute noch Reste eines trapezförmigen Torbaus auf einer felsigen Terrasse sichtbar.
Vom Lehen der Schaler zur Herrschaft Pfeffingen
Im frühen 14. Jahrhundert wurde Frohberg dem Bischof von Basel als Lehen übergeben und gelangte später in den Besitz der Grafen von Thierstein-Pfeffingen. Ihre Funktion als Festung endete abrupt: Die Burg wurde beim Erdbeben von Basel 1356 stark beschädigt. Die Überreste gingen an die Grafen von Thierstein-Pfeffingen, und die Güter wurden in die Herrschaft Pfeffingen integriert. Frohberg wurde nicht mehr benötigt und verfiel. Die Überreste sind ein Zeugnis der mittelalterlichen Wehrarchitektur.
Die Burg wird im Volksmund als Tschäpperli oder Tschöpperli bezeichnet. Der Ursprung dieser Namen ist nicht eindeutig belegt, doch es wird angenommen, dass der Flurname auf den Familiennamen Tschopp zurückgeht.
